Robert Franken: „Inzwischen traue ich mich, mich Feminist zu nennen!“

Vereinbarkeit und Diversity gehen nicht ohne Männer. Einer unserer Mitstreiter ist Robert Franken. Robert bezeichnet sich als „Digitaler Potenzialentfalter“ und Feminist. Der Experte für digitale Transformation war zehn Jahre für urbia.de tätig, davon sechs Jahre als Vorstand. Anschließend führte er die Food-Plattform Chefkoch.de. Aktuell arbeitet er als Chief Digital Officer von Luna media. Franken engagiert sich als Beirat von PANDA, dem Karrierewettbewerb für weibliche Führungskräfte, und schreibt in seinem Blog „Digitale Tanzformation“ über gesellschaftliche Aspekte des digitalen Wandels. Zu unserem Gespräch bei einem #neverlunchalone trafen wir uns im schönen Café Schmitz in Köln.

Robert, ich begegne dir immer wieder auf Konferenzen wie der re:publica oder auch bei Karriereevents für Frauen, z.B. bei PANDA. Was treibt dich denn dahin?

Ich interessiere mich für eine ganze Reihe von Themen. Dazu gehören Vereinbarkeit, New Work und Feminismus ebenso wie Digitale Transformation, HR und Leadership. Und ich finde die Interdependenz dieser Themen aufregend. Das wird dann sichtbar, wenn man sich in unterschiedlichen Kontexten engagiert und ein heterogenes Netzwerk pflegt. Die re:publica ist die Veranstaltung, bei der viele dieser Themen kulminieren. PANDA ist eine Herzensangelegenheit, weil es durch seine Art (Crowdvoting) einmalig ist unter den Karriere-Events: nur für Frauen, einzigartige Atmosphäre, extrem spannende Teilnehmerinnen.

Deine Freunde nennen dich ja auch „Frauenversteher“. Warum? Und wie findest du das?

Naja, ob das meine Freunde sind… [lacht.] Früher fand ich das leicht despektierlich. Dann fing ich an, bei urbia.de zu arbeiten. Anfangs betreute ich gelegentlich selbst die Foren zum Thema Kinderwunsch und Schwangerschaft. Das war sehr prägend, weil ich eine Menge gelernt habe und mir vor keinem noch so speziellen Thema mehr bang ist. Gemeinsame Schwangerschaftstests von 15 Frauen am Samstagmittag in der Community? Kein Problem, Robert moderiert das Souverän. Irgendwann dachte ich: Warum eigentlich nicht „Frauenversteher“? Ich habe viel Erfahrung mit Produkten und Projekten für weibliche Zielgruppen. Inzwischen traue ich mich, mich Feminist zu nennen. Das Attribut ist aber eigentlich egal, viel wichtiger ist es zu lernen, Veränderung anzustoßen und sich in viele Diskurse einzubringen. 

In einem Artikel auf deinem Blog kreidest du „Purplewashing“ an. Was meinst du damit?

Ich leite den Begriff von dem des „Greenwashing“ ab. Also von dem Vorgang, wenn Firmen sich grün und nachhaltig geben, ohne vom Produkt und Mindset her eine echte Grundlage dafür zu haben. „Purplewashing“ ist für mich, wenn Frauenförderung in einem Unternehmen lediglich ein Marketinginstrument ist, sprich: reines Employer Branding. Es ist der Versuch, sich ein Positiv-Image zu erkaufen, indem man sich Frauenförderung auf die Fahne schreibt, ohne sie aber auch auf Management-Ebene wirklich zu leben und konsequent durchzusetzen. Das ist zu kurz gedacht und lässt viele Chancen liegen.

Was muss deiner Meinung nach anders laufen, damit das endlich was wird mit der Gleichberechtigung?

Männer müssten in großer Zahl begreifen, dass das kein Frauenthema ist, sondern in ihre ganz eigenen Interessen einzahlt; dass sich Wirtschaft und Wirtschaften verändern muss: vom Neoliberalismus zum Post-Kapitalismus. Frauen können wie „change agents“ sein. Unternehmen müssen verstehen, dass das keine Mode oder Marketing-Perspektive ist, sondern gesellschaftliches Ziel und Aufgabe zugleich. Das wird sich auszahlen.

Und: Was ist dir sonst wichtig?

Aktuell beschäftigt mich die Situation um die Asyldebatte und die Wahrnehmung der Flüchtlings-Thematik in Deutschland und Europa. Egoismus und Perspektivlosigkeit brechen sich Bahn in entsetzlichen Vorfällen und Äußerungen. Haltungzeigen ist ein Schlagwort, das die Richtung vorgibt: mehr Miteinander, weniger Ellbogen. Hier spielen Wirtschaft und Unternehmen eine ebenso entscheidende Rolle wie die Politik. Beide müssen wieder dem Menschen verpflichtet sein.

Zur Rubrik: Unter dem Hashtag #neverlunchalone treffen wir uns von den Business Ladys in loser Reihenfolge mit Gesprächspartnern, die etwas zu erzählen haben. Dabei kann es um Business und Beruf gehen, muss aber nicht. Hinter #neverlunchalone verbirgt sich die Idee des Autoren Keith Ferrazzi „Never eat alone“ als Prinzip des Netzwerkens. Das Prinzip: Gehe mittags nicht allein essen, sondern triff dich mit anderen Menschen, am besten immer wieder neuen. Gute Gedanken dazu gibt es zum Beispiel im Blog „Systematisch Kaffeetrinken“ von Lars Hahn oder im Blog zum Buch „Per Netzwerk zum Job.„: www.per-netzwerk-zum-job.de

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