Mittagspause am Mittwoch: Wirtschaftscoach Diana Dreeßen

Dass ich mal meine Mittagspause mit einer Börsenhändlerin verbringen würde, hätte ich mir ja nicht träumen lassen. Naja, das ist Diana Dreeßen auch gar nicht mehr, sondern stattdessen Wirtschaftscoach und Buchautorin. Und zwar sehr erfolgreich. In unserer Mittagspause erzählt sie daher von ihren drei Karrieren – und wie sie dahin gekommen ist, wo sie heute steht.

In der Rubrik „Mittagspause am Mittwoch“ stellen wir regelmäßig Frauen – und auch Männer – vor, die uns inspirieren. Anlass für das Gespräch ist die Mittagspause, die frau ja sowieso nie allein verbringen sollte;-) Unser Gast leistet uns also (virtuell) Gesellschaft beim #neverlunchalone.

Frau Dreeßen, was essen Sie heute Mittag?

Mittagspause mit Diana Dreeßen, Wirtschaftscoach
Mittagspause mit Diana Dreeßen, Wirtschaftscoach & Ex-Börsenhändlerin

Heute Mittag esse ich Spargel, Kartoffeln, Grüne Soße und Salat

Vegetarisch oder Fleisch?

Vegetarisch

Latte oder Grüner Tee?

Heiße Schokolade mit Sahne

Cocktail oder Bier?

Wasser oder Biosäfte

Ausgehen oder Kochen?

Kochen

Was machen Sie eigentlich? Beschreiben Sie Ihren Beruf in drei Sätzen.

Ich bin Management-Trainerin und Autorin. In Firmen unterstütze ich Führungskräfte dabei, ihren Führungsraum professionell einzunehmen, um die Ziele des Unternehmens mit einem motivierten Team zu erreichen. Gerne werde ich auch in verfahrenen Konfliktsituationen zu Rate gezogen. Bücher zu schreiben ist meine Leidenschaft.

Erzählen Sie bitte mehr. Wie sind Sie dahin gekommen? Welche Entscheidungen haben Sie warum getroffen?

Nachdem ich fast zwanzig Jahre als Händlerin an der Frankfurter Wertpapierbörse tätig war, kam bei mir immer mehr der Gedanke auf, mich beruflich zu verändern. Schon seit meiner frühen beruflichen Laufbahn war es meine Passion mit vielen Menschen zu arbeiten. Da ungefähr vor fünfundzwanzig Jahren der Beruf des Börsenhändlers sich schleichend von einem Präsenzhandel zu einem Computerhandel verändert hatte, wurde mir immer klarer, dass mir dieser Wandel keine Erfüllung mehr brachte.

Nachdem ich immer genervter von meiner Arbeit wurde, begab ich mich auf den Weg, um herauszufinden, welche zusätzlichen Talente noch in mir schlummerten. Dazu besuchte ich viele Kurse zum Thema berufliche Neuorientierung und immer wieder war das Ergebnis gleich: „Sie, Frau Dreeßen, müssen Management-Trainerin werden.“ Also, habe ich die Entscheidung getroffen ein paar weiterführende Ausbildungen zu dieser Thematik zu absolvieren.

Und in der Tat, dieser Beruf schien mir zu liegen. Also kündigte ich meinen hochdotierten Börsenjob, sprang ins kalte Wasser und machte mich als Management-Trainerin selbstständig. Drei Jahre arbeitete ich fast rund um die Uhr, um mein Unternehmen zum Laufen zu bringen. Schmiedete neue Kontakte, entwickelte Konzepte für Unternehmen, gab Einzeltrainings, hielt Workshops und Vorträge überall dort, wo sich eine Chance bot, präsent zu werden.

Der Einsatz hat sich gelohnt. Seit zwölf Jahren läuft mein Unternehmen sehr, sehr gut und alle Kunden ob aus dem privaten oder Firmenkontext, sind über Empfehlungen zu mir gekommen. Das freut mich natürlich besonders! Nie musste ich in den sauren Apfel beißen, um Kunden selbst zu akquirieren. Seit vier Jahren schreibe ich zusätzlich motivierende Lebensratgeber und bedauere es sehr, dass ich nicht schon viel früher damit begonnen habe. Das Schreiben ist eine weitere Leidenschaft von mir geworden und ich kann es kaum abwarten, bis ich im Sommer mein drittes Sachbuch zu Papier bringe.

Was bedeutet Karriere für Sie?

Interessanterweise habe ich mir diese Frage nie gestellt. Deswegen musste ich über die Antwort wirklich länger nachdenken.

Wenn ich auf mein Berufsleben zurück blicke, dann bin ich sehr stolz auf meine drei Karrieren, die ich hingelegt habe. Forciert habe ich sie weniger bewusst. Aber unbewusst. Das ist mir bei Ihrer Frage klar geworden! Schon einmal vielen Dank dafür!

Mein Charakter ist so angelegt, dass ich Dinge nur angehe, wenn ich Aussicht auf Erfolg habe. Ansonsten ist mir der Aufwand zu groß. Und Karriere ist immer mit Aufwand verbunden. Aufwand an Zeit; an Geld; an etwas für andere tun, ohne jemals zu wissen, ob irgendwas zurückkommt; an Menschen zu treffen, die einem manchmal wenig Gutes wollen; an Lernen zu unterscheiden, was bringt mich weiter, was nicht; sich nicht zu verzetteln, seine positiven Charakterzüge beizubehalten und immer das eigene Ziel vor Augen zu haben.

Insofern hat in der Vergangenheit Karriere für mich harte Arbeit bedeutet. Der Vorteil am Älterwerden ist, dass man sich lockerer macht. Man hat schon viel erreicht, weiß genau, was man kann, was man will, wer man ist und wer man nicht ist. Dieser Bewusstseinszustand verhilft einem dazu, dass Karriere leichter wird.

Deswegen bedeutet es für mich heute: Ich freue mich über jeden Erfolg, aber noch mehr freue ich mich über die wunderbaren Begegnungen, die ich mit den vielen Menschen in meinen Firmentrainings habe und neuerdings auch mit meinen Lesern. Das ist es, was mir wirklich am Herzen liegt.

Vereinbarkeit: War oder ist das ein Thema für Sie?

In meinem Leben gab es nie das Thema Vereinbarkeit mit Familie oder Beruf, da ich leider keine Kinder bekommen konnte. Vereinbarkeit bedeutet aus diesem Grund Vereinbarkeit von meinen privaten Interessen und meinen beruflichen Verpflichtungen. Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich das bis jetzt gut hinbekommen habe. Aber man soll ja nie, nie sagen.

Da das Leben ja sehr gnädig zu einem ist und immer mal wieder kleine Warnschilder aufstellt, dass das selbst gewählte Arbeitspensum zu hoch ist, kommt der eine früher oder später auf den Trichter, dass es noch etwas anderes gibt als gut zu funktionieren. Sie merken schon an meiner Antwort, dass bei mir der Groschen zu dem Thema dank eines sehr großen Warnhinweises gefallen ist. Mehr davon wird in meinem dritten Buch stehen.

Noch ein paar Tipps für unsere Leserinnen:

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  • Buch, das Sie in letzter Zeit beeindruckt hat oder das Sie gern lesen möchten: Walter Isaacson: Steve Jobs, die autorisierte Autobiographie des Apple-Gründers. btb Taschenbuch 2012*
  • Mit welcher Person, lebend oder bereits gestorben, würden Sie gern einmal Essen gehen? Nelson Mandela

*Amazon-Link. Wenn ihr darüber bestellt, erhalten wir eine Provision. Shia – und auch wir – weisen aber ausdrücklich darauf hin, dass es schöner ist, das Buch im örtlichen Buchhandel zu kaufen.

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