Zu Gast heute in der „Mittagspause am Mittwoch“: Alesia Braga, die als Chief Technology Officer bei Quandoo* arbeitet. Sie leitet ein Team von Ingenieuren und möchte den Kunden einen möglichst reibungslosen Ablauf bei ihrer Reservierung ermöglichen. Unter der Woche geht sie auch gerne essen und reserviert dann natürlich mit Quandoo ;-).
In der Rubrik „Mittagspause am Mittwoch“ stellen wir regelmäßig Menschen, vor allem Frauen, aber auch Männer, vor, die uns inspirieren und die wir unseren Leserinnen gern vorstellen möchten. Anlass für unser Gespräch ist die Mittagspause, die man ja am besten nicht allein verbringt. Du als unser Gast leistest unseren Leserinnen also virtuell Gesellschaft.
Was isst du heute Mittag?
Heute esse ich eine Bowl mit viel Gemüse und rote Beete. Ich achte meistens schon darauf, dass mein Mittagessen gesund und aus lokalen Zutaten ist – aber es darf ab und zu auch mal ein bisschen fancy sein.
Vegetarisch oder Fleisch?
Weder noch. Ich bevorzuge Fisch und Meeresfrüchte.
Latte oder Grüner Tee?
Da fällt mir die Entscheidung eher schwer. Aber, da ich keinen Latte Macchiato mag, sondern schwarzen Kaffee, nehme ich hier den grünen Tee.
Cocktail oder Bier?
Wenn mein Dinner etwas schicker ausfällt, nehme ich auch gerne mal einen Cocktail. Am Besten jedoch einen klassischen Gin Tonic.
Ausgehen oder Kochen?
Mein Alltag ist oft hektisch und die Tage manchmal lang. Deshalb gehe ich meistens lieber essen – und reserviere einfach mit Quandoo. Ehrlich gesagt, koche ich auch nicht besonders gerne.
Was machst du eigentlich? Beschreibe deinen Beruf in drei Sätzen.
Ich bin Chief Technology Officer bei Quandoo und verantwortlich für die Technik, Infrastruktur, Sicherheit, internen Anwendungen, Business Intelligence und den IT Support. Meine Rolle hierbei ist sicherzustellen, dass unsere Kunden die bestmöglichen Erfahrungen bei der Nutzung von Quandoo machen, indem ich ein Team von talentierten Ingenieuren leite. Dabei ist das Techteam sehr groß: Über 120 Leute. Unser Ziel ist es dabei zu helfen auch Restaurants in der digitalen Welt ankommen zu lassen.
Erzähl bitte mehr von dir. Wie bist du dahin gekommen? Welche Entscheidungen hast du warum getroffen?
Ich bin Software-Ingenieurin und dabei in einer Führungsposition in der Technologiebranche. Ich habe Mathematik und Informatik studiert. Ich wusste schon seitdem ich klein war, dass meine berufliche Zukunft etwas mit Software und Tech zutun haben muss – ich hatte immer schon einen großen Hang zu Zahlen. Mein Wandel hin zum Management ist motiviert durch meinen Wunsch mein Wissen durch meine Arbeit zu teilen und gemeinsam mit talentierten Leuten ein technisches Produkt voran zu bringen.
Was bedeutet Karriere für dich?
Karriere ist für mich eine Möglichkeit ein Teil von etwas zu sein, das größer ist als ich es selbst bin. Ich möchte mit meiner Karriere vorankommen und nie aufhören mich neuen Herausforderungen zu stellen, und ja – es klingt klischeehaft, aber ich möchte etwas bewegen und etwas verändern! Wenn ich mit meiner Karriere Frauen in der Tech-Branche inspirieren kann ihre Stärken beruflich umzusetzen, dann erfüllt mich das. Frauen in Führungspositionen spielen gerade in der Techszene eine immer noch viel zu kleine Rolle.
Vereinbarkeit: War oder ist das ein Thema für dich?
In einer Welt, die immer schneller wird und stetig mehr Flexibilität erfordert, kann es natürlich ab und zu anstrengend werden die Balance zwischen Familie und Beruf zu halten. Das ist kein Geheimnis. Natürlich ist Familie das Wichtigste – aber gerade im beruflichen Kontext halte ich mein Familienleben eher privat. Das ist natürlich auch eine Persönlichkeitsfrage. Aber ich möchte mit meiner Rolle in erster Linie Frauen in einem männerdominierten Bereich wie in der Techszene ermutigen sich zu trauen sich selbst in einer Führungsposition zu sehen – ob mit oder ohne Familie.
Insgesamt gibt es weltweit insgesamt nur 1 Prozent weibliche CTOs – und als Frau in der Tech-Branche war mein Weg nicht so geradlinig, wie es manchmal von außen aussieht und ich es mir gewünscht habe. Ich werde bei Dinnern mit anderen CTOs auch oft für eine Begleitung gehalten und muss mich in einer Ansammlung von viel Testosteron beweisen. Das ist natürlich oft nicht besonders schön, aber gerade das hat mich angespornt am Ball zu bleiben. In unserem Unternehmen Quandoo sieht es allerdings anders aus – dort wird das Thema Gleichberechtigung schon gut umgesetzt. Insgesamt sind 40% der Mitarbeiterinnen weiblich. Und neben mir befinden sich auch noch zwölf weitere Frauen in leitenden Positionen!
Noch ein paar Tipps für unsere Leserinnen:
- Lieblingsblog: Ich verfolge ehrlich gesagt keinen bestimmten Blog.
- Buch, das dich in letzter Zeit beeindruckt hat oder das du gern lesen möchtest: Red Notice von Bill Brower ist eines der besten Bücher, das ich in den letzten Jahren gelesen habe.
- Mit welcher Person, lebend oder bereits gestorben, würdest du gern einmal Essen gehen? Am liebsten mit Michelle Obama. Ich glaube der Austausch mit ihr wäre sehr interessant.
Noch mehr Mittagessen? Kannst du haben:
- Mittagspause am Mittwoch: Asselya Kraft, Test Architecture Managerin bei Accenture
- Mittagspause am Mittwoch: Rebecca Beißmann von Accenture
- Mittagspause am Mittwoch: Teresa Keller, Beraterin bei Accenture Strategy
- Mittagspause am Mittwoch: Pamela Maruschke, Client Account Lead bei Accenture
- Lina Timm vom Media Lab Bayern
- Magdalena Rogl, Head of Digital Channels bei Microsoft
- Mittagspause am Mittwoch: Eva-Maria Bauch, Geschäftsführerin von G+J Digital Products
- Mittagspause am Mittwoch: Christiane Wolff, Chief Corporate Communications Officer bei Serviceplan
- Sibilla Kawala: „Unternehmertum per se bedeutet immer eine Achterbahnfahrt der Gefühle und Erfahrungen.“
- Anastasia Umrik: „Eins steht fest: Ich passe in keine Schublade so richtig, ständig will ich sie sprengen – und manchmal gelingt es.“
- Jaleh Bisharat, Chief Marketing Officer von Eventbrite
- Sara Usinger, Program Manager bei einem Accelerator in Teheran