11 Gebote für eine gute Präsentation

Katja Kerschgens, die Redenstrafferin, hat uns überrascht. Statt der vereinbarten 10 Gebote für eine gute Präsentation, schickte sie uns elf. „Wer bestimmt eigentlich, dass es zehn Gebote sein müssen?“, fragt die Autorin. Recht hat sie. Lies hier also die elf Gebote für eine gute Präsentation.

1. Du sollst ungewöhnlich starten

Spare dir lange Begrüßungsworte und aufwändige Inhaltsübersichten. Steige gleich mitten im Thema ein – so wie auch ein gutes Buch mit einer spannenden Szene startet. Überrasche von Anfang an und mache neugierig auf den Rest!

2. Du sollst frei sprechen

Wer von der Powerpoint-Präsentation abliest, hält keine Rede, sondern eine Lese. Du verlierst damit jeden Kontakt zu deinen Zuhörern. Halte Blickkontakt mit deinem Publikum, hole dir Gedankenstützen lieber von einer kleinen Stichwortkarte in deiner Hand.

3. Du sollst die Kernbotschaft finden

Wenn du morgen über dein Präsentationsthema eine Klassenarbeit schreiben müssten: Was käme auf deinen Spickzettel? Das ist deine Kernbotschaft! Gleichzeitig hast du damit auch deine Stichwortkarte fertig. Beispiele und Geschichten fallen dir dazu fast von allein ein.

4. Du sollst sichtbar sein

Erst überzeugst du als Mensch, dann erst dein Inhalt, aber nie der Beamer! Suche dir einen Platz in der Mitte des Raumes, wo du gut gesehen wirst. Zur Not muss der Beamer zur Seite rücken. Baue dir schwarze Seiten in deine PowerPoint-Präsentation ein, damit du immer wieder in den Mittelpunkt rückst.

5. Du sollst wichtig sein bei deiner Präsentation

Ein Powerpoint-Chart, der sich selbst erklärt, macht dich als Rednerin überflüssig. Wieso verteilst du die Präsentation nicht gleich als Handout und machst nach einer halben Stunde einen Multiple Choice-Test mit deinem Publikum? Zeige nur das Nötigste – du bist die Story!

6. Du sollst die Zuhörergehirne beachten

Abstrakte Wörter wie „innovativ“, „sozial“ oder „teamorientiert“ rauschen ohne Wirkung an deinen Zuhörern vorbei. Ersetze diese Wörter durch konkrete Beispiele und Geschichten, die Bilder in den Köpfen erzeugen.

7. Du sollst Spannung erzeugen

Verrate den Mörder nicht, bevor der Krimi zu Ende ist. Wenn du beispielsweise einen Vorschlag machen willst, preise erst die Vorteile an, die durch diesen Vorschlag entstehen. Dann erst verrätst du: „Dieser Vorschlag ist…“

8. Du sollst noch mehr Spannung erzeugen

Baue immer wieder kleine Spannungsbögen ein – selbst, wenn du „nur“ Zahlen präsentierst. „Eine Zahl / ein Ergebnis hat uns besonders überrascht…“ oder „Von den zwanzig Kennzahlen ist eine besonders wichtig, da sie… Diese Zahl ist: …“

9. Du sollst unterhalten

Schaue dir deine Präsentation genau an: Welche drei von den zwölf Punkten sind die wichtigsten? Mache diese drei Punkte mit Geschichten, Beispielen, konkreten Zahlen anschaulich – und spare dir den Rest. Das unterhält deine Zuhörer statt sie zu überfordern.

10. Du sollst stark enden

Überlege dir einen guten Schlusssatz und verzichte stattdessen auf typische Floskeln. Sprich eine Empfehlung aus, bring noch mal deine wichtigste Aussage auf den Punkt oder liefere deine persönliche Einschätzung zum Thema. So bleibst du in Erinnerung.

11. Du sollst noch eins draufsetzen

Wer bestimmt eigentlich, dass es zehn Gebote sein müssen? Wer sagt, dass du mit deinen Präsentationen nicht überraschen darfst? Vergiss, wie es andere machen. Nur weil es alle so machen, heißt das noch lange nicht, dass es alle richtig machen. Lerne von den guten Rednern, nicht von den Langweilern!

Zur Person:

Redenstrafferin Katja Kerschgens. Bild: Anette Hammer
Redenstrafferin Katja Kerschgens. Bild: Anette Hammer

Katja Kerschgens, M.A., ist die Redenstrafferin. Die Rhetorik- und Schlagfertigkeitstrainerin ist bundesweit straffungsaktiv und auf Mission gegen den Missbrauch von Lebenszeit. Mehr Präsentationsgebote und Vortragsideen finden sich in ihrem aktuellen Buch „Reden straffen statt Zuhörer strafen“.

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